Expertenstandards sind Instrumente, die entscheidend zur Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität in der Pflege beitragen. Sie berücksichtigen pflegewissenschaftliche Erkenntnisse und pflegepraktische Erfahrungen und definieren Ziele und Maßnahmen bei relevanten Themenbereichen der ambulanten und stationären pflegerischen Versorgung. Aktuell gibt es neun Expertenstandards in der Pflege:
zur Dekubitusprophylaxe, zum Entlassungsmanagement, zum Schmerzmanagement bei akuten und chronischen Schmerzen, zur Sturzprophylaxe, zur Förderung der Harnkontinenz, zur Versorgung chronischer Wunden, zum Ernährungsmanagement, zur Förderung der physiologischen Geburt, zur Beziehungsgestaltung in der Pflege bei Menschen mit Demenz. Quelle: https://www.mds-ev.de/themen-des-mds/pflegequalitaet/expertenstandards-in-der-pflege.html Stand: 18.8.20
Expertenstandard: Dekubitusprophylaxe
Der Expertenstandard richtet sich an Pflegefachkräfte in Einrichtungen der ambulanten Pflege, der stationären Altenhilfe und der stationären Gesundheitsversorgung. Die Zielgruppe des Standards sind Menschen jeder Altersgruppe, die durch gesundheitliche Einschränkungen, Pflegebedürftigkeit und/oder Einschränkungen in ihrer Mobilität ein erhöhtes Risiko für Dekubitus aufweisen.
Quelle: https://www.dnqp.de/expertenstandards-und-auditinstrumente/#c3394756 Stand: 18.8.20
Expertenstandard: Entlassungsmanagement
Dieser Expertenstandard zielt darauf ab, eine bestmögliche, kontinuierliche Versorgung des Patienten zu gewährleisten, und zwar durch gezielte Vorbereitung von Patient*innen und Angehörigen, durch Abstimmung mit Nachsorgern sowie durch einen verbesserten Informationsaustausch zwischen den am Entlassungsprozess Beteiligten.
Die Expert*innenarbeitsgruppe sieht einen zunehmenden Bedarf, bei komplexen Pflegesituationen bereits vor einer Aufnahme wichtige Informationen zu erheben, um Vorbereitungen im Krankenhaus treffen zu können z.B. zur Verkürzung von Wartezeiten.
Expertenstandard: Schmerzmanagement bei akuten und chronischen Schmerzen
Zielgruppe dieses Expertenstandards sind Menschen mit akuten, chronischen oder zu erwartenden Schmerzen. Das übergeordnete Ziel ist die Vorbeugung von Schmerzen und schmerzbedingten Krisen. Weiterhin soll zu einer akzeptablen Schmerzsituation und zum Erhalt oder Erreichen einer bestmöglichen Lebensqualität beigetragen werden.
Expertenstandard: Sturzprophylaxe
Ziel des Expertenstandards ist die Vorbeugung von Stürzen und Minimierung von Sturzfolgen durch die Erhaltung und Wiederherstellung einer größtmöglichen, sicheren Mobilität von Patienten bzw. Bewohnern.
Expertenstandard: Förderung der Harnkontinenz in der Pflege
Dieser Expertenstandard beschäftigt sich mit der Harninkontinenz bei erwachsenen Patienten bzw. Bewohnern, die inkontinent sind oder zu einer Risikogruppe für die Entwicklung einer Inkontinenz zählen. Weiterhin konzentriert sich der Expertenstandard u.a. auf die Erkennung von Kontinenzproblemen und der Möglichkeit von Interventionen oder Lösungsstrategien.
Expertenstandard zur Pflege von Menschen mit chronischen Wunden
Der Expertenstandard beschäftigt sich konkret mit der Versorgung von Menschen mit Dekubitus, Diabetischem Fußulkus und gefäßbedingtem Ulcus cruris für alle Bereiche der pflegerischen Versorgung.
Durch chronische Wunden kann es zu körperlichen Einschränkungen aber auch Beeinträchtigungen der Selbständigkeit kommen. Die Aufgabe der Pflege besteht in diesem Zusammenhang in der Förderung und Erhaltung des gesundheitsbezogenen Selbstmanagements und des Wohlbefindens der Patienten.
Expertenstandard zum Ernährungsmanagement
Der Expertenstandard dient zur Sicherung und Förderung der oralen Ernährung in der Pflege. Ziel ist eine bedürfnisorientierte und bedarfsgerechte orale Ernährung von kranken und pflegebedürftigen Menschen zur Vermeidung eines Ernährungs- und Flüssigkeitsdefizites.
Expertenstandard zur Förderung der physiologischen Geburt
Mit dem Expertinnenstandard wird das Ziel verfolgt, jeder schwangeren bzw. gebärenden Frau eine bedarfs- und bedürfnisgerechte Unterstützung durch die Hebamme zur Förderung einer physiologischen Geburt zukommen zu lassen.
Expertenstandard zur Beziehungsgestaltung in der Pflege bei Menschen mit Demenz
Zielgruppe sind alle Patienten mit einer Demenz Diagnose als auch Menschen, die im Verlauf der Pflege Anzeichen von Demenz zeigen. Dieser Expertenstandard fordert von den Pflegefachkräften eine individuelle Pflege von Menschen mit Demenz, die die Betroffenen in den Mittelpunkt stellt.